Filmkritik: Silverado

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Der Spätwestern lief damals etwa zur gleichen Zeit im Kino wie Clint Eastwoods "Pale Rider" und sorgte für eine Wiederbelebung des Genres. Regisseur, Produzent und Drehbuchautor Lawrence Kasdan bot eine große Riege an bekannten Schauspielern auf, um hier einen passablen Film abliefern zu können.
 
Emmett (Scott Glenn) hat gerade 5 Jahre unschuldig im Gefängnis verbracht. Auf dem Weg zu seinem Bruder Jake (Kevin Costner) in die Kleinstadt Turley, wird er plötzlich von 3 Männern angegriffen. Er kann alle töten, nur ist der Angriff ihm nicht erklärbar.
Unterwegs trifft er auf Paden (Kevin Kline), der in der Wüste von New Mexico von Cowboys überfallen und dort ohne Habe zurückgelassen wurde. Auch Paden saß schon im Gefängnis. Gemeinsam reiten sie weiter, befreien Jake unterwegs aus dem Turley-Knast, und bekommen es in der Stadt Silverado bald mit einem korrupten Sheriff (Brian Dennehy) und dem skrupellosen Großgrundbesitzer McKendrick (Ray Baker) zu tun.

Insgesamt ist "Silverado" ein gut gemachter Film, der alle Zutaten enthält, die einen Western ausmachen. Revolverhelden, spektakuläre Reitstunts, jede Menge Pferde, Schießereien, Whiskey, Saloons und einen würdigen Showdown zum Schluss.
Man kann dem Streifen höchstens vorwerfen, dass die Handlung nicht wirklich etwas Neues bietet, ist aber auch gar nicht notwendig. Manche Stunts kommen unglaubwürdig rüber und die Bösewichte scheinen das Schießen verlernt zu haben, denn nur die Guten treffen ins Schwarze.

Die Schauspieler-Riege wurde gut ausgewählt, allen voran Kevin Kline und Scott Glenn agieren prima in ihren Rollen, nur Kevin Costner fällt da etwas ab. Seine Darstellung wirkt insgesamt irgendwie albern als Draufgänger und Jungspund.
Kline spielt einen ehemaligen Ganoven und Revolverhelden, der dem Kriminellen abschwören und ein anständiges Leben führen möchte. Glenn hingegen möchte im Film nur mit seinem Bruder Jake nach Kalifornien reiten, um dort ein neues Leben anfangen zu können. Brian Dennehy spielt den korrupten Sheriff, der auch vor Mord nicht zurückschreckt, sehr überzeugend. In weiteren Rollen sind zu sehen Linda Hunt als clevere Saloon-Mitinhaberin Stella, Rosanna Arquette als fleißige Siedlerin Hannah, Jeff Goldblum als Kartenspieler "Slick", der mit dem Sheriff zusammenarbeitet und Danny Glover als Mal, der auf die Farm seines Vaters zurückkehren möchte. Der britische Komiker John Cleese hat eine kleine Gastrolle als Sheriff von Turley.

Die Handlung wird insgesamt sauber durchgezogen, es sind auch keine großartigen Filmfehler oder Logiklöcher erkennbar. Nur ab und zu sind kleine Anschlussfehler festzustellen, zum Beispiel in der einen Szene, wenn Jake ein paar Handlanger des Großgrundbesitzers McKenzie auf dem Pferd verfolgt, da diese gerade die Siedler von ihrem Land vertreiben wollten. Schon kurz darauf gibt es eine Einstellung, in der Jake im Saloon von Stella gerade mit einem Deputy (Jeff Fahey) des Sheriffs um eine Frau streitet.

Kameratechnisch leistete hier John Bailey sehr gute Arbeit, es gibt die klassischen Westerneinstellungen in Nahaufnahme und schöne Weitwinkelaufnahmen von der Landschaft New Mexicos.
Musikalisch bietet der Score von Bruce Broughton klassische Westernmelodien, die zurecht mit einem Oscar nominiert wurden. Mit klassischen Instrumenten werden auch einige Szenen passend mit Spannung untermalt. Eine weitere Oscarnominierung gab es für den "Besten Ton".
 
Bei New Mexicos Hauptstadt Santa Fe wurde zudem extra eine Westernstadtkulisse aufgebaut. Die letzten Aufnahmen entstanden bei San Fernando Valley. Fun Fact: Die gesamte Kulisse wurde 1999 in dem Film Wild Wild West, in dem Kevin Kline ebenfalls mitspielte, wiederverwendet und zerstört.
 
Fazit: Ein solide gemachter Western der alten Schule, mit einer stringent durchgezogenen Handlung und einem passenden Spannungsaufbau. Passable Darsteller sorgen zudem für Unterhaltung und Kurzweil. Wertung: Gut! 7 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰✰
 
 
Daten zum Film:
Spielfilm, USA 1985, ca. 127 Min., FSK: ab 12. Darsteller: Jeff Goldblum, Scott Glenn, Rosanna Arquette, Kevin Kline, John Cleese, Brian Dennehy, Linda Hunt u.a. Drehbuch: Lawrence und Mark Kasdan. Musik: Bruce Broughton. Kamera: John Bailey. Produktion: Columbia Pictures. Regie: Lawrence Kasdan.
 
 

 





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