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Das opulente Schlachtenepos von und
mit Mel Gibson ist auch nach über 20 Jahren immer noch sehenswert.
Der Film erhielt einige Auszeichnungen, darunter sind 5 Oscars zu
nennen (Beste Regie, Film, Kamera, Tonschnitt und Make-up), trotz
vieler historischer Ungenauigkeiten.
Hauptquelle für den Film war ein Gedicht über die Hauptfigur William Wallace von 1361, das Drehbuchautor Randall Wallace (zufällige Namensgleichheit?) benutzte, um die emotionale Seite der Geschichte hervorzuheben.
Ende des 13. Jahrhunderts regiert der englische
König Edward I. (Patrick McGoohan), genannt "Edward Longshanks"
(=Eduard Langbein), über sein Reich mit harter Hand. Auch das
schottische Territorium soll England einverleibt werden, dafür ist
ihm jedes Mittel recht. Doch er hat nicht mit William Wallace (Mel
Gibson) gerechnet, einem Aufständischen von bäuerlicher Herkunft
aus den Highlands. Dessen Familie und seine Ehefrau Murron (Catherine
McCormack) fielen der brutalen englischen Herrschaft zum Opfer.
Wallace will Rache und schafft es, mit treuen Gefolgsleuten mehrere
Schlachten zu gewinnen. Zur Seite steht ihm das eine und andere Mal
sogar die französische Prinzessin Isabelle (Sophie Marceau), die
sich in Wallace verliebt und die Skrupellosigkeit Edwards nicht mehr
erträgt. Doch die Zahl der Gegner nimmt zu, vor allem die
schottischen Edel-Leute machen ihm zu schaffen, da sie nur auf mehr
Titel und Landbesitz aus sind, die ihnen der englische Tyrann
zukommen lässt.
Sehr spannendes Historienstück mit guten Darstellern und passender Ausstattung, das man sich
immer wieder gerne anschaut, trotz der schon erwähnten
Ungenauigkeiten. Einige Brutalitäten und Längen in manchen Szenen stören ebenso etwas den positiven Gesamteindruck. Speziell
die anfänglichen 30 Minuten des Films hätte man getrost kürzen können,
erst ab der ersten Schlachtszene bei "Stirling Bridge" ging
so richtig die Post ab.
Auch die sehr klischeehafte Darstellung der
englischen Akteure wirkt überzogen. König, Prinz, Stadthalter und
Soldaten treten sehr oft arrogant und überheblich auf, ihrer
militärischen Überlegenheit gegenüber den Schotten stets bewusst.
Soweit bekannt ist, stammte Wallace mit seinem "Kämpferherzen"
(=Braveheart) nicht aus bäuerlichen, sondern aus adligen
Verhältnissen, desweiteren soll der im Film vorkommende, spätere
schottische König "Robert the Bruce" (Angus Macfadyen)
kein ständiger Zweifler gewesen sein, sondern aktiv im Kampf
mitgeholfen haben. Der Historienstreifen "Outlaw King" von 2018 rückt den wahren Bruce mehr in den Mittelpunkt.
Ebenfalls nicht überliefert ist, dass es zu jener
Zeit schon Kilts und Whiskey gab. Die Liste der Unstimmigkeiten und
vorgreifenden Anachronismen hat Regisseur, Produzent und
Hauptdarsteller Gibson bestimmt insofern eingebaut, um hier ein
spannendes Hollywoodwerk abliefern zu können. Ansonsten passt das gesamte Setting, angefangen von den Kostümen bis hin zu den Schauplätzen. Gedreht wurde um den Ort Fort William herum, in den Tälern Glen Coe und Glen Nevis sowie am See Loch Leven in den schottischen Highlands.
Bei derartigen Monumentalfilmen darf
selbstverständlich eine passende Musik nicht fehlen. Neben
obligatorischen Dudelsackmelodien, die etwa im Trauerfall gespielt
werden, bieten Trommelschläge und Orchester die perfekte Grundlage
für die Schlachten und kleineren Kampfszenen. Unterstützt wird das
Ganze noch von einer tollen Kamera-Arbeit und intelligentem
Filmschnitt, beispielsweise wenn die Gegner auf dem Schlachtfeld
aufeinander zustürmen, dann werden die Schnitte immer schneller.
Beeindruckender Historienfilm, trotz einiger Klischees und Ungenauigkeiten. Meine Bewertung: "Sehr gut"! 8 von 10
möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰
Daten zum Film:
Spielfilm, USA 1995, ca. 177 Min., FSK: 16
Darsteller: Mel Gibson, Patrick McGoohan, Sophie Marceau, Brendan
Gleeson, u.a. Musik: James Horner. Drehbuch: Randall Wallace.
Produktion: Paramount, 20th Century Fox, u.a. Regie: Mel Gibson.
Spannender Film
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