Filmkritik: Die Götter müssen verrückt sein
Diesmal wird ein echter Kultfilm aus den 80ern vorgestellt. Später folgte darauf eine offizielle Fortsetzung im Jahr 1989 und drei in Hongkong produzierte inoffizielle Sequels (1991, 1993 und 1994).
Der südafrikanische Regisseur Jamie Uys spielt
hier mit dem Kulturschock des Kalahari-Buschmannes Xi (N!xau), der eine aus
einem Flugzeug gefallene Coca-Cola-Flasche findet. Diese Flasche
stiftet jedoch so allerhand Unruhe unter seinem Stamm, vor allem will das glänzende Ding plötzlich jeder besitzen. Ein Umstand, der in dem indigenen Volk Neid und Streit auslöst. Deshalb beschließt Xi bald darauf, dass der Gegenstand von hier fort muss, doch die Flasche
loszuwerden, ist gar nicht so einfach. Dieses vom Himmel gefallene, böse
Ding mussten die Götter geschickt haben, aber zu welchem Zweck? Oder sind die Götter einfach nur verrückt?
Eine tolle Kultur-Clash-Komödie, die an einigen Stellen die konsumorientierte Zivilisation aufs Korn nimmt, allerdings im weiteren Verlauf etwas an Fahrt verliert. Die intelligente Geschichte beginnt, wie oben schon beschrieben, mit der Konfrontation von Buschleuten in der Kalahari-Wüste mit einer Colaflasche. Ein Sprecher aus dem Off erzählt dabei in einer Art Dokumentar-Stil, wie die Eingeborenen mit dem Gegenstand umgehen. Doch bald gibt es Streit unter ihnen, da das Ding nur ein Mal vorhanden ist und es plötzlich alle benutzen wollen. Auf seinem Weg, die Flasche wieder loszuwerden, erlebt Xi allerhand Abenteuer. In die Handlung eingebettet sind außerdem eine Liebesbeziehung zwischen dem tolpatschigen Biologen Andrew (Marius Weyers) und der Lehrerin Kate (Sandra Prinsloo) sowie eine Entführung durch Terroristen.
Die wirklich witzigen Momente im Film entstehen
meist durch das Aufeinandertreffen der verschiedenen Kulturen und
Lebensgewohnheiten. Man erfährt zum Beispiel, dass die Ureinwohner,
wenn sie den Kopf schütteln , "ja" meinen und nicht
"nein". Oder dass man kein großes Feuer im Busch machen
darf, weil sonst ein Nashorn es wieder austritt. Noch ein Tipp: "Gehe nie in die Nähe von einem Wart-ein-bisschen-Strauch! Der grabscht nach einem."
Das ernsthaftere Thema mit der Terrorgruppe diente wohl eher dazu, Kritik an der Instabilität des afrikanischen Kontinents zu üben, weniger um spaßige Momente einzubauen. Auch wenn es durchaus ganz amüsant daherkommt, wenn Buschmann Xi die Entführer einer Schulklasse nacheinander mit einer Betäubungs-Nadel niederstreckt. Die tolpatschigen Versuche des Biologen Andrew, das Herz der Lehrerin für sich zu gewinnen, sorgen zudem für einige Slapstick-Momente in dieser empfehlenswerten Komödie. In den Gesprächen verhält er sich zudem oft ungeschickt. Zum Beispiel antwortet er auf die Frage, was er so beruflich macht, folgendermaßen: "Ich sammle Mist."
Spaßige Culture-Clash-Komödie mit sympathischen Darstellern und einigen Slapstick-Einlagen. Meine Bewertung für Teil 1: Sehr gut! 8 von
10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰
Kommentare
Kommentar veröffentlichen