Filmkritik: Darkest Hour

© 20th Century Fox

 
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Dieses Sciencefiction-B-Movie aus dem Hause Summit Entertainment verspricht leider genau das, was auch im Titel steht: „Die dunkelste Stunde“ (in der Filmemacher-Kunst). Die Produzenten des Streifens schienen sich vor ein paar Jahren gedacht zu haben, eine bekannte Handlung zur Abwechslung einfach mal ins russische Moskau zu verlegen, anstatt in eine amerikanische Großstadt.

Die Geschichte selbst ist dabei schnell erzählt und strotzt nicht gerade vor Originalität, da sie das schon oft dagewesene Thema „Alien-Invasion“ aufgreift und das Ganze auch noch schlecht kopiert: Die zwei jungen Start-up-Unternehmer Sean (Emile Hirsch) und Ben (Max Minghella) aus den USA reisen nach Moskau, um dort ihre Geschäftsidee einer neuen App Investoren vorzustellen. Doch ihr Geschäftsführer Skyler (Joel Kinnaman) kam ihnen zuvor und verkauft bereits das Modell anwesenden Unternehmern während eines Meetings. Enttäuscht darüber, dass sie ausgebootet wurden, ertränken sie ihren Frust abends in einer nahegelegenen Bar in Alkohol und lernen dabei die zwei amerikanischen Mädchen, Natalie (Olivia Thirlby) und Anne (Rachael Taylor), kennen. Plötzlich fällt der Strom aus und merkwürdige Phänomene zeigen sich hoch oben am Firmament, die wie Polarlichter aussehen und auf einmal vom Himmel herabregnen. Die gelben Energie-Bälle haben allerdings nichts Gutes im Sinn, wie sich bald herausstellt.

Man kann bei einem Budget von 30 Millionen Dollar immerhin behaupten, dass man sich aufgrund der haarsträubenden Geschichte und des schwachen Drehbuchs zumindest bemüht hat. Vielleicht wäre es aber sinnvoller gewesen, dass Geld wohltätigen Zwecken zu spenden. Meines Erachtens wäre es auch besser gewesen, das Ganze als Science-Fiction-Parodie aufzuziehen anstatt alles derart todernst zu nehmen. 
Die Schauspieler agieren einigermaßen akzeptabel, auch wenn in einigen Szenen unfreiwillige Komik aufkommt: Zum Beispiel, wenn die Clique von jungen Leuten vor den Außerirdischen flieht und sich alle plötzlich Glühbirnen um den Hals schnallen, um die herannahenden, unsichtbaren Aliens zu erkennen oder wenn russische Widerstandskämpfer mit selbstgebauten Schutzanzügen und Waffen die Invasoren angreifen, dann kann man sich als Zuschauer ein Schmunzeln nicht verkneifen. Überhaupt wirkt das Alles wie ein Zusammenklau aus mehreren Filmen wie „Krieg der Welten“, „Ghostbusters“ oder „Mad Max“. Hinzukommt, dass auch die Spezialeffekte einen nicht gerade vom Hocker hauen und 3D-Effekte so gut wie nicht vorhanden sind. Einige computergenerierte Einstellungen vermitteln die Sichtweise der fremden Eindringlinge und manche Außerirdische bekommt man immer nur kurz als schwarze Fratze zu sehen und zwar immer dann, wenn auf sie geschossen wurde.

Erwähnenswert sind eventuell noch ein paar Anspielungen und Seitenhiebe auf das kommunistische Russland, in das aber mittlerweile der Kapitalismus westlicher Prägung Einzug gehalten hat. Man sieht beispielsweise im Film bekannte Marken wie Mercedes oder McDonalds. Desweiteren werden das russische Justizsystem ("Welche Gesetze?") und die Schrift ("Kyrillisch sieht aus wie Klingonisch") aufs Korn genommen.

Enttäuschend, aber letztlich wenig überraschend ist das Ende und nach knapp 90 Minuten ist man als Zuseher irgendwie froh, es wie die Protagonisten einigermaßen überstanden zu haben. Doch es bleibt selbstverständlich irgendwie ein fader Beigeschmack bei dieser amerikanisch-russischen Koproduktion!

Fazit: Eher mittelmäßige Produktion mit altbekanntem Thema der Alien-Invasion. 4 von 10 möglichen Sternen:
⭐⭐⭐⭐✰✰✰✰✰✰

 

Daten zum Film:
Spielfilm, USA/Russland 2011, ca. 89 Min., FSK: ab 12. OT.: The Darkest Hour/Фантом (Phantom). Schauspieler: Emile Hirsch, Max Minghella, Veronika Ozerova, Dato Bakhtadze, u.a. Kamera: Scott Kevan. Musik: Tyler Bates. Drehbuch: Leslie Boham, Jon Spaihts, u.a. Produktion: Summit Entertainment, Regency Enterprises, Bazelevs Production, u.a. Regie: Chris Gorak.
 


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